Paolo Iashvili & Titsian Tabidze
Paolo Iashvili (1894–1937) und Titsian Tabidze (1890–1937) waren zentrale Figuren der georgischen Literatur des frühen 20. Jahrhunderts und führende Mitglieder der Dichtergruppe „Blaue Hörner“, die für ihre Modernisierung der georgischen Lyrik bekannt war.
Paolo Iashvili wurde in Tskaltubo (nahe bei Kutaisi) geboren und war für seine feinfühlige, symbolistische Lyrik bekannt, die stark von europäischen Strömungen beeinflusst war. Er engagierte sich zeitlebens für die Förderung junger Dichter und die Modernisierung der georgischen Literatur, geriet jedoch in den 1930er Jahren während der stalinistischen Säuberungen unter politischen Druck und nahm 1937 inmitten der Verfolgung seiner Kollegen sein eigenes Leben.
Titsian Tabidze, geboren in Khoni, gehörte ebenfalls zu den "Blauen Hörnern" und war für seine innovativen Gedichte berühmt, die klassische georgische Tradition mit moderner Lyrik verbanden. Wie Iashvili geriet auch Tabidze in den 1930er Jahren ins Visier der stalinistischen Repression; er wurde 1937 verhaftet und unter ungeklärten Umständen getötet. Beide Dichter prägten die georgische Literatur nachhaltig und stehen bis heute als Symbole für künstlerische Freiheit, intellektuelle Integrität und das tragische Schicksal der georgischen Intelligenz während der politischen Säuberungen der 1930er Jahre.